Wie entsteht eigentlich die Milch, die wir täglich trinken? Und welche Rolle spielen wir als Konsumenten für die Landwirtschaft und die Umwelt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen setzten sich die 24 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Biologielehrerin Julia Dornseifer und den Erdkundelehrer Jan-Philipp Weller des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei den Projekttagen „Kuh-le Naturhelden und Naturheldinnen“ auseinander. Im Fokus stand dabei die Bildung für nachhaltige Entwicklung – praxisnah, fächerübergreifend und mit einer ordentlichen Portion Forschergeist.

Drei Tage lang tauchten die Jugendlichen in die Welt der Milchwirtschaft ein. Nach einer intensiven Vorbereitung in der Schule, bei der es unter anderem um Themen wie Konsum, Produktion und Kriterien der Tierhaltung ging, wartete das Highlight: Eine Exkursion zum Milchviehbetrieb der Geschwister Katharina und Matthias Treude in Birkefehl. Die beiden Landwirte, die einen modernen Stall mit rund 150 Milchkühen und digitaler Melktechnik betreiben, gewährten spannende Einblicke in ihren Alltag – von der Kälberaufzucht über das Melken mit Robotern bis hin zu Fütterung.

Die Schülerinnen und Schüler durften nicht nur zuschauen, sondern auch selbst aktiv werden: Bei einer Schnitzeljagd auf dem Hof sammelten sie an vier Stationen – Melken, Füttern, Kälberaufzucht und digitale Gesundheitsüberwachung – Lösungsbuchstaben für ein Kreuzworträtsel. Das Lösungswort „Produkt“ diente am nächsten Tag als Ausgangspunkt für eine lebhafte Diskussion: Wer bestimmt eigentlich, wie Milch produziert wird? Welche Verantwortung tragen wir als Verbraucher? Und wie können wir zu nachhaltigem Handeln beitragen?

Die eigenen Vorstellungen von artgerechter Tierhaltung und nachhaltiger Produktion veranschaulichten die Schülerinnen und Schüler in der Gestaltung einer eigenen Milchverpackung. Zum Abschluss stellten sie selbst Butter aus Sahne her, ganz ohne Maschinen, nur mit Muskelkraft.

Das Projekt zeigte eindrucksvoll: Wer die Zusammenhänge zwischen Konsum, Produktion und Umwelt versteht, kann bewusster handeln. Die Jugendlichen lernten, ihre Rolle als Konsumenten kritisch zu reflektieren und entwickelten Kompetenzen, die sie zu echten Naturhelden und Naturheldinnen machen. Ein großes Dankeschön gilt den Gastgebern Katharina und Matthias Treude, die mit Offenheit und Engagement einen unvergesslichen Lerntag ermöglichten.

Text: Julia Dornseifer

Fotos: Julia Dornseifer

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